Parc Güell
Eine weitere Auftragsarbeit Gaudís für den Industriellen und Mäzen Graf Eusebi Güell ist der Landschaftspark Parc Güell im nordwestlichen Viertel Vallcarca. Auf einer Hügelflanke sollte der spanische Künstler ursprünglich eine Gartenstadt für die wohlhabende Bevölkerung anlegen, dieser Plan wurde jedoch 1914 aufgegeben. Bis dahin hatte Gaudí sich jedoch in seiner einzigartigen Form bereits soweit „ausgetobt“, dass die Anlage heute als öffentliche Parkanlage genutzt wird.
Gleich hinter dem Eingang betritt man die eigenwillige Welt Gaudís. Das einstige Pförtnerhaus dient gegenwärtig als Besucherzentrum, dass die Bauweise des Künstlers näher beleuchtet. Auffällig sind die großzügig angelegten und immer wieder verwendeten Majolika-Mosiake, die Bauwerke, Bänke und südöstliche Parkmauer zieren.
Über die Treppen gelangt man zur Sala Hipóstila, in der Gaudí mit 84 griechisch-dorischen Steinsäulen experimentierte. Auffällig ist die starke Neigung der äußeren Säulenkolonnen, die den seitlichen Schub des Deckengewölbes auffangen müssen.
Zwischen einigen Anpflanzungen liegt in einem Haus mit Eckturm das ehemalige Wohnhaus Gaudís, das 1904 von Francesc Berenguer entworfen wurde. Der Künstler verbrachte hier 1906 bis 1926 die letzten Jahre seines Lebens. Später richtete man hier das Museu Dalí ein, in dem Originalzeichnungen, Gegenstände aus dem nachlass und viele Jugendstilmöbel des großen Meisters untergebracht sind.