Ramblas – Rambles
Die wohl bekannteste Straße Spaniens, La Rambla, zieht sich vom Hafen über 1180 Meter bis zur Plaça de Catalunya durch das Zentrum Barcelonas und bildet die Lebensader dieser quirligen Metropole. Besser bekannt ist sie unter dem Namen Ramblas (katalanisch: Rambles), denn inoffiziell teilt sich der Straßenzug in fünf Abschnitte. Östlich von ihnen liegt die Altstadt, westlich der Barrio Xines.
Ihren Namen verdanken die Ramblas einem Bach (arabisch ramla), der sich an dieser Stelle zwischen Herbst und Frühjahr seinen Weg zum Meer bahnte. Noch bis zum 14. Jahrhundert lagen die Ramblas außerhalb der Stadtmauern, zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert wurden sie in die Metropole integriert und mit Kirchen und Palästen bebaut.
Heute sind die Ramblas das Schaufenster Barcelonas. An unzähligen kleinen Ständen werden Zeitschriften und Bücher feilgeboten, Straßenmaler, Akrobaten und Musiker sorgen für die Unterhaltung auf der Flaniermeile. Cafés und Restaurants haben ihre Tische auf die Boulevards gestellt und es gibt neben einem Blumen- auch einen Vogel- und Zierfischmarkt.
Der jüngste Abschnitt der Ramblas ist die neugeschaffene Rambla del Mar zwischen dem Moll D’Espanya und dem Kolumbus-Denkmal. Gleich dahinter beginnt die Rambla de Santa Monica, benannt nach dem einstigen Konvent, der heute als Kunst- und Kulturzentrum dient. Ihm gegenüber liegt das Museu de Cera, das Wachsfigurenkabinett von Barcelona.
An der nun folgenden Rambla dels Caputxins kann man zur Palmen umstandenen Plaça Reial, einer der schönsten Plätze Barcelonas und zum Palau Güell abzweigen. Links der Straße erblickt man das Gran Teatre del Liceu, das größte Opernhaus Spaniens und nach der Mailänder Scala das zweitgrößte traditionelle Spielhaus der Welt.
Weiter geht es zur Rambla de Sant Josep, auf dem Joan Miro seine Spuren im farbenprächtigen Pflastermosaik hinterließ. Die zahlreichen Blumenhändler, die hier ihre duftende Ware anbieten, verhalfen ihr zu dem Beinamen „Rambla dels Flors“. Hier liegt auch der Mercat de la Boqueria, eine bunte und viel frequentierte Markthalle, in die man unbedingt einen Blick werfen sollte. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das antike Hospital de la Sant Creu, ein Komplex des 15. Jahrhunderts, in dem Kultureinrichtungen untergebracht wurden und der herrschaftliche Rokokopalast Palau de la Virreina, in dem man Karten für die kulturellen Events der Stadt erstehen kann.
Es schließt sich die Rambla del Estudis an, die, gemeinsam mit er Rambla Canaletes, die Verbindung zur Plaça de Catalunya darstellt. An ersterer wird jeden Morgen der Zierfisch- und Vogelmarkt veranstaltet. Die verkehrsreiche Plaça de Catalunya bildet den Abschluss der Ramblas und der Altstadt. Sie wird von den repräsentativen Gebäuden zahlreicher Großbanken gesäumt.