Monastir de Sant Pere de Rodes
Eher einer wehrhaften Burg, denn einem Kloster gleicht das Monestir de Sant Pere de Rodes, das sich hoch über die Steilküste von El Port de la Selva erhebt. Einst gehörte der Komplex zu den mächtigsten Abteien zwischen dem französischen Perpignan und Figueres. Pilger aus allen Himmelrichtungen strömten in das Kloster, dessen Kirche bereits auf das 8. Jahrhundert zurück geht und das als ein bedeutendes Bauwerk der Romanik gilt.
Die Dimensionen des Komplexes lassen den einstigen Wohlstand der Mönche erkennen, die hier lebten. Von ihrem Reichtum profitierte die gesamte Region, die durch Handel und die geschaffenen Arbeitsstellen einen steilen Aufstieg verzeichnen konnte.Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. So auch in diesem Beispiel. Die zahlreichen Einnahmen ließen die Mönche in ihrem heiligen Dienst nachlässig werden. Immer öfter wurden Berichte über den Sittenverfall der Benediktinerbrüder bekannt, in deren Folge der Pilgerstrom und damit auch der Geldfluss versiegten.
Zudem hatte sich der Reichtum der kirchlichen Anlage herumgesprochen und zog nun Räuber an, die es auch die Schätze des Klosters abgesehen hatten. Mit dem Niedergang des Monestir de Sant Pere de Rodes, versiegte auch der Wohlstand der Region. Ganze Dörfer, die vorher ihr Einkommen an das Kloster gekoppelt hatten, wurden von der Bevölkerung aufgegeben, die Abtei fiel dem Verfall anheim.
Erst mit der Neuzeit besann man sich der äußerst idyllisch gelegenen Klosterruine. Umfangreiche Renovierungsarbeiten wurden in Angriff genommen und dauern bis heute an. Aufgrund seiner Geschichte ist das Monestir de Sant Pere de Rodes ein rein bauarchitektonisches Denkmal. Die Schätze, die das Kloster einst besaß, wurden geraubt oder in andere Kirchengüter transferiert. Nichtsdestotrotz lohnt der Besuch des Komplexes allein wegen seiner schönen Aussicht über die Küste. Das Tonnengewölbe der Kirche gilt als das frühste seiner Art und der Sakralbau wird von reich verzierten Säulenkapitellen geschmückt.
Eintritt und Öffnungszeiten: Juni bis September: dienstags bis sonntags 10 bis 19.30 Uhr, Oktober bis Mai: dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 3,60 Euro, dienstags ist der Eintritt frei. (Stand: September 2008; alle Angaben ohne Gewähr)