El Golfo
Verträumt und malerisch liegt der kleine Weiler El Golfo an der Südwestküste Lanzarotes. Noch bis 1995 hatte das Fischerdorf am rande des Timanfaya-Nationalparks keine eigene Wasserleitung und wurde per Lkw mit Trinkwasser aus Yaiza versorgt. In der Woche scheint in dem Ort, der auf einem Lavafeld erbaut wurde, noch immer die Zeit still zustehen. Die meisten Häuser sind kubusförmige Feriendomizile von Einheimischen, die teilweise in die bizarren Formationen des Vulkangesteins mit eingearbeitet wurden.
Erst am Wochenende, wenn die Bewohner in ihre Freizeitquartiere zurück kehren, erwacht El Golfo zum Leben. Dann herrscht reges Treiben in den vorzüglichen Fischrestaurants des Dorfes, die von ihren Terrassen oftmals einen Blick auf den, von den Wellen des Atlantiks umspülten, Lavastrand gewähren.
Unmittelbar südlich vom Ortseingang El Golfos findet sich ein besonderes Naturphänomen: der Charco de los Clicos, auch Laguna Verde genannt. Hierbei handelt es sich um einen Kratersee mit extrem hohem Salzgehalt, der direkt an der Küste liegt. Er entstand, als die Brandung des Meeres die eine Seite des vulkanischen Kraters abtrug, was zu der heute sichelförmigen Abmessung des Trichters führte. Aufgrund hoher Verdunstung und dem ständigen Nachströmen von Meerwasser, soll der Chaco de los Clicos salziger als das Tote Meer sein. Seine intensiv grüne Farbe erhält der See durch eine bestimmte Algenart, die sich in dem mineralhaltigen Klima wohlfühlt. Wer in den Krater hinabsteigt, sollte die Ohren für ein akustisches Phänomen spitzen: durch die Wände des Kraters wird das Tosen der anrauschenden Brandung um ein Vielfaches verstärkt, so dass man den Eindruck bekommt, das wäre vom Meer komplett umzingelt.