Teguise
Das Teguise in den Ausläufern des Bergmassivs Risco de Famara, ca. zehn Kilometer von Arrecife entfernt die einstige Inselhauptstadt war, sieht man ihm heute noch an. Schmucke Herrenhäuser und Adelspaläste sowie auffällige Kirchen und Klosterbauten bestimmen das Ortsbild. Als älteste Stadt der Kanarischen Inseln, war sie schon zu Zeiten der Ureinwohner besiedelt und später der Sitz zahlreicher kanarischer Adelsgeschlechter. Das Zentrum Teguises bildet die große Plaza de la Constitución, an der auch die Iglesia de Nuestra Señora de Guadeloupe mit ihrem roten Backsteinturm steht. Ins Auge fällt zudem der als Gouverneurspalast bezeichnete Palacio Spínola aus dem 18. Jahrhundert, dessen herrschaftliche Innenräume besichtigt werden können.
Dass die Zeiten auch in Teguise nicht immer nur rosig waren, bemerkt man bei einem Besuch des am östlichen Stadtrand gelegenen Castillo de Guanapay. Es diente den Adeligen des Ortes als Zufluchtspunkt bei den zahlreichen Piratenüberfällen, die Teguise trotz seiner Lage im Inselinneren immer wieder erdulden musste. Während sich die Herrscher in die gesicherte Festung zurückzogen, floh die Stadtbevölkerung in die nahegelegene Lavahöhle Cueva de los Verdes. Das Tunnelsystem mit seinen bizarren Gesteinsformationen kann mittels einer Führung besichtigt werden.
Eine der größten Anziehungspunkte von Teguise ist der Markt, der an jedem Sonntagvormittag veranstaltet wird und zu dem Touristen aus allen Ecken Lanzarotes in die ehemalige Hauptstadt strömen. Auf einer Art Basar werden Trödel und Kunsthandwerk untermalt von afrikanischer Musik und Folkloretänzen angeboten. Erst wenn die Mittagshitze aufzieht, kehrt in Teguise an diesen Tagen wieder die Beschaulichkeit ein.