Allgemeine Informationen zu Madrid
Verkörpert Barcelona die junge Trendmetropole Spaniens, so ist seine Hauptstadt Madrid die altehrwürdige Bewahrerin der Traditionen. Dabei ist die Kapitale, die mit 3,2 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Europas ist, keinesfalls behäbig oder schwerfällig. Im Gegenteil: Madrid ist das rege geistige Zentrum Spaniens. Nirgendwo im Land finden sich so viele Museen, darunter solche von Weltruf, wie das Museo del Prado, auch zwei Universitäten und die wichtigsten spanischen Zeitungen haben in der Hauptstadt ihren Sitz. Zudem schillert in keiner der Städte des Königreichs das Nachtleben so bunt, wie in Madrid.
Madrid ist eine Schöpfung der spanischen Könige, die sich eine Hauptstadt im Zentrum ihres Landes wünschten. Nach
den Plänen des Architekten Sabatini, entstand im Zeitalter der Aufklärung eine neue Metropole, inmitten der Bergwelt Zentralspaniens. Zuvor wenig bedeutender Standort einer maurischen Burg, zog im 16. Jahrhundert nach der Vertreibung der „Ungläubigen“ aus dem Land der spanische Hof, unter Felipe II., aus Toledo in die neugegründete Stadt um. Die unwirtliche Lage, 700 Meter über dem Meeresspiegel, umgeben von zerklüfteten Bergzügen, sorgte dafür, dass sich Madrid erst im 19./20. Jahrhundert weit über den königlichen Hof hinaus entwickelte und aus der Abgeschiedenheit in den Mittelpunkt des Landes rückte.
Die beiden grünen Flanken der Innenstadt bilden das Arenal rund um den, die Stadtsilhouette dominierenden, königlichen Palast, Palacio Real, und den Parque del
Retiro, eine riesige Gartenanlage, die seit dem 18. Jahrhundert für das breite Publikum geöffnet ist. Zwischen diesen beiden Punkten breitet sich rund um den cafégesäumten Plaza Mayor das historische Zentrum Madrids mit den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten aus.
Wer Madrid besucht, muss auch seinem bekanntesten Museum, dem Museo del Prado einen Besuch abstatten. Die über 5000 Gemälde im Besitz des Prados gehen auf eine königliche Sammlung der Habsburger und Bourbonen zurück, darunter Meisterwerke von Velázquez, Goya, Brueghel und Dürer. Mit diesem eindrucksvollen Schatz zählt das Museum zu einer der wichtigsten Kunstsammlungen weltweit. Den Klassikern alter Meister im Prado stehen die Werke jüngerer Künstler, wie Picasso, Miro, Dalí und Kandinsky, im Centro de Arte Reina Sofia gegenüber. Wer sich mehr für Geschichte interessiert, trifft mit dem Archäologischen Nationalmuseum eine sichere Wahl, das die spanische Vergangenheit von prähistorischen Zeiten bis in die Neuzeit anhand von erstklassigen Exponaten erläutert.
Bei einem Gang durch die spanische Hauptstadt stechen einem sofort die zahlreichen gut besetzten Restaurants, Bars und Cafés der Metropole ins Auge, die die Lebenslust seiner Einwohner widerspiegeln. Rund um die Plaza Mayor betreiben Straßenmaler ihr eigenes lebendiges Kunstmuseum. Neben der staatlichen Oper kommt man auch in einer Vielzahl von Lokalen in den Genuss von Livemusik, sei es Flamenco, Jazz oder Blues. Ihre Lust am feiern offenbaren die Madrider aber vor allen Dingen an den zahlreichen Festen, die den Veranstaltungskalender der Stadt schmücken, sei es zum Patronatsfest des San Isidro oder den regelmäßigen Stierkämpfen. Ob in Tapas-Bars, Einkaufszentren oder im Trubel der weitläufigen Avenidas und Boulevards -Madrid kommt niemals zur Ruhe.