Els Calderes
Einen Einblick in das Leben des mallorquinischen Landadels bekommt man auf dem umgebauten Landgut Els Calderes südlich von San Joan. Hier kann man nachvollziehen, wie die recht wohlhabenden Großgrundbesitzer noch bis vor wenigen Jahrzehnten auf der Insel residierten. Der Gutshof wurde 1258 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, das heutige stattliche Herrenhaus stammt hingegen aus dem 18. Jahrhundert und spiegelt den sogenannten italienischen Stil wider. Haupteinnahmequelle war bis in das 19. Jahrhundert, als die aus Amerika importierte Reblaus die alten Weinstöcke zerstörte, der Anbau von Wein. Späterhin sattelte man auf Getreide, Mandeln und Melonen um.
Bei der Restaurierung des Hauses in den 1990er Jahren sorgte man für den Erhalt der Originaleinrichtung und leget einen Rundgang an, auf dem der Besucher heute durch das Gebäude wandelt. Neben der kleinen Hauskapelle, mit angrenzendem Studierzimmer für den Priester, sind ein Jagdzimmer mit Waffen und Trophäen, Küche und Speisesaal mkt festlicher Tafel zu besichtigen. Den Höhepunkt stellt das großzügige Herrenzimmer mit seinem Karmin dar, sehr interessant sind jedoch auch die Privaträume im zweiten Stock, die im Stil des 18. und 19. Jahrhunderts möbliert wurden. Den landschaftlichen Hintergrund des Anwesens heben hingegen die Hauswirtschaftsräume und der beeindruckende Getreidespeicher hervor, in dem alte Landmaschinen und Werkzeuge ausgestellt werden.
Eintritt und Öffnungszeiten: April bis Oktober: täglich 10 bis 18 Uhr; November bis März: täglich 10 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen acht, Kinder vier Euro Eintritt (Stand: April 2008, alle Angaben ohne Gewähr).