Vilaflor
Wenn an den Badeorten der Südküste in den Sommermonaten die Thermometer Höchstmarken erreichen und sich kein Lüftchen regt, ist der richtige Zeitpunkt für einen Ausflug nach Vilaflor gekommen. Auf 1500 Metern gelegen ist es der höchste, dauerhaft bewohnte Ort Spaniens, dessen klare Gebirgsluft ihn nicht nur zu einem Refugium für Lungenerkrankte macht.
In dem freundlichen und herausgeputzten Bergdorf mit seinen knapp 1600 Einwohnern, ist Wasser, anders als im Süden der Insel, keine Mangelware. Aus dem Gebirgsmassiv des Teide sprudeln zahlreiche Quellen, die unter anderem zur Abfüllung der Mineralwassermarken ?Fuente Alta? und ?Pinalto? genutzt werden. Das milde Klima und der Wasserreichtum sorgen für eine üppige Vegetation ? fast jedes der weißen Berghäuser verfügt über einen grünen Garten, in dem Mandelbäume und zahlreiche Blumen gedeihen. Darüber hinaus werden auf den Feldern rund um Vilaflor Wein und Kartoffeln angebaut.
An einem Platz im oberen Ortsteil von Vilaflor steht die Iglesia de San Pedro, eine schlichte, einschiffige Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist der Mittelpunkt der Fronleichnamprozessionen des Ortes. Anders als im restlichen Teneriffa legt man anlässlich des kirchlichen Feiertages keine Blumenteppiche aus, über die die Prozession wandelt, sondern errichtet kunstvolle Bilder aus verschiedenfarbiger Vulkanerde aus der Caldera de las Cañadas. Eine weitere Tradition in dem schönen Bergdorf ist das Erstellen kunstvoller Klöppelspitzen, filigrane Stickereien, Rosetas genannt, die lokal käuflich erworben werden können.
Vilaflor ist der Ausgangspunkt für zahlreiche Touren in das Massiv des Teide. Neben Wanderungen auf den Hausberg Sombrero de Chasna (2411 Meter), ist von hier aus auch die Paisaje Lunar, eine unwirkliche Mondlandschaft aus Tuffsteinen gut zu erreichen.