Museum für Unterwasserarchäologie Bodrum
Das sehr empfehlenswerte Museum für Unterwasserarchäologie von Bodrum ist in einer alten Johanniterburg untergebracht, die auf einer ehemaligen Insel liegt, die heute mit dem Festland verbunden ist. Die fast quadratische Festung (180×185 Meter) datiert aus dem 14. Jahrhundert und ist ein beeindruckendes Bollwerk. Um ins Innere der Burg zu gelangen, mussten sieben Tore passiert werden. Von den sechs Türmen, die nach verschiedenen Ländern benannt sind, blickt man weit auf Meer und ins Landesinnere. Zugbrücke, Wassergräben und Kontrollturm unterstreichen zusätzlich die Wehrhaftigkeit der Burg. Als die Festung in die Hände der Osmanen fiel, erweiterten sie diese um zusätzliche Elemente, wie zum Beispiel ein Türkisches Bad. Im 19. Jhdt. diente sie als Gefängnis, bevor sie ihrer heutigen Bestimmung als Museum für Unterwasserarchäologie zugeführt wurde.
Die Sammlungen verbinden traditionelle Museumskultur mit modernster Ausstellungstechnik und wurden dafür 1995 im europäischen Vergleich mit dem Prädikat ?besonders lobenswert? ausgezeichnet. Zu besichtigen sind unter anderem Teile der Burg, wie das Hamam, der Glas-Salon und ein oströmisches Boot aus dem 7. Jhdt. v. Chr. Höhepunkte der Ausstellung sind zweifelsohne die Amphorensammlung und der Salon der karischen Prinzessin. Die Kollektion von Amphoren von der Antike bis in heutige Zeit ist wahrscheinlich die umfangreichste der Welt und gibt Auskunft über den Lebensalltag ihrer Besitzer (Ernährung, Gebräuche, etc.). Im hinteren Bereich der Ausstellung ist ein Weinladen nachgebildet, in dem die Angestellten des Museums an manchen Tagen Getränke und Souvenirs verkaufen. Der Salon der karischen Prinzessin bildet das Lebensumfeld einer Adeligen aus der Zeit um 300 v. Chr. ab. Ihre Grabstätte wurde 1989 bei Fundamentausschachtungen in Bodrum entdeckt und enthielt neben dem Sarkophag mit dem gut erhaltenen Skelett mehrere aufschlussreiche Grabbeilagen. Diese und eine Rekonstruktion der Büste der Prinzessin mit ihren kostbaren Kleidern lassen im nachgebildeten Festsaal die Tradition eines längst vergessenen Zeitalters wieder lebendig werden. Nicht vernachlässigen sollte man das über 33.500 Quadratmeter große Freiluft-Areal, auf dem weitere geborgene Exponate ausgestellt sind.