Xanthos
Als Führerin im Lykischen Bund gehörte Xanthos, etwa zehn Kilometer nördlich von Patara gelegen, zu den mächtigsten Städten der Antike. Trotzdem durchlief es eine äußerst wechselhafte und unbeständige Historie. Bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. gegründet, wiederholten sich hier Katastrophen, denen jeweils nahezu alle Einwohner zum Opfer fielen. Mehrmals entzündeten die Bewohner im Zuge von Belagerungen ihre eigene Stadt oder diese wurde von Eroberern niedergebrannt. Erst unter persischer Oberhand im 4. Jhdt. v. Chr. und später unter römischer Herrschaft blühte die Wirtschaftsstadt auf. Das nahegelegene Patara diente ihr dabei als Handels- und Kriegshafen.
In Xanthos findet man heute viele Überreste aus den verschiedenen historischen Epochen, die teilweise in einander verwoben sind. So entdeckt man bei der Ruine des römischen Theaters ältere lykische Grabpfeiler, die behutsam in den Bau integriert wurden. Die meisten Elemente aus dieser Zeit stehen auf der kleinen Akropolis, z. B. Überreste von Tempeln und der alten Stadtmauer. Darüber hinaus befinden sich dort ebenfalls ein Kloster und eine Festungsmauer aus der byzantinischen Periode. Außerhalb des ehemaligen Stadtkerns liegen Nekropole und Tempelbezirk, wo die bedeutendsten Entdeckungen gemacht wurden. Große Teile dieser Funde wurden ins British Museum nach London gebracht. Mit dem Harpyienmonument und dem Pfeilersarkophag, den Wahrzeichen von Xanthos, sind vor Ort jedoch zwei wichtige Überreste zu besichtigen.