Allgemeine Infos zu Ungarn
Stellen Sie sich ein Land vor in dem Sonne im Sommer fast immer scheint, Planwagen durch weite Ebenen ziehen, heiße Thermalquellen aus dem Erdinneren sprudeln und in dem -obwohl es kein Meer gibt- herrliche Sandstrände zu finden sind. Ein Land, in dessen intakter Natur aus Wäldern, Gebirgen, Steppen, Flüssen und Seen besteht, das reich an Geschichte und Kultur ist und in dem man nahezu jeder Sportart nachgehen kann. Das Land, das alle diese Eigenschaften vereint heißt Ungarn und um es zu bereisen ist noch nicht mal eine lange Anfahrt nötig, denn das Nachbarland von Österreich und Slowakei liegt fast vor unserer Haustür.
Ende der 1980er Jahre war das einst kommunistische Land einer der ersten Staaten, die sich gen Westen orientierten und spielte eine wichtige Rolle beim Fall des Eisernen Vorhangs. Nach der Auflösung des Ostblocks entwickelte sich Ungarn in einem rasanten Tempo: Investitionen wurden getätigt, die Infrastruktur wurde ausgebaut und der schon immer bedeutende Tourismussektor weiter gefördert, so dass sich Ungarn heute glanzvoller denn je präsentiert.
In Hinblick auf Ungarn von einer spektakulären Landschaft zu sprechen, in der ein Natur-Highlight das nächste jagt, wäre übertrieben, dennoch ist es gerade die Natur in ihren vielen Facetten, die die meisten Besucher fasziniert. Denn obwohl Ungarn mit seinen rund 93.000 Quadratkilometern kein großes Land ist, hat es die unterschiedlichsten Kulturräume aufzuweisen. Da wäre zunächst der Balaton (Plattensee) zu nennen, Mitteleuropas größter Binnensee und neben Budapest die beliebteste Ferienregion des Landes. 195 Meter „Küste“ liegen an dem auch liebevoll „Ungarisches Meer“ genannten Gewässer. Auf rund 70 Kilometer davon fällt in seinem Süden feinster Sandstrand, an denen sich eine Reihe pulsierender Ferienorte wie Siófok und Balatonszentgyörgy anschließen. Da der Balaton hier sehr flach ist und sich zudem schnell erwärmt, eignen sich seine Ufer auch sehr gut für Familien mit kleinen Kindern. Für einen abwechslungsreichen Urlaub sorgen diverse Wassersportangebote (segeln, surfen,…), Wellnessangebote, Bootsausflüge und das aktive Nachtleben in Discotheken und Bars. Ursprünglicher als am sandigen Südufer, geht es an den nördlichen Gestaden des Balaton zu. Gerahmt von Hügelketten vulkanischen Ursprungs, an deren Hängen Weinreben reifen, fallen die Ufer hier oft steil in den See und nur an einigen Stellen wurden Badestrände angelegt. Historisch interessierte Besucher finden eine Reihe interessanter Baudenkmäler vor, wie etwa das Schloss Festetics in Keszthely.
Umgeben wird die Balaton-Region von Transdanubien, auch Pannonien genannt, das das gesamte Gebiet westlich der Donau umfasst. Die Landschaft ist hier äußerst abwechslungsreich und setzt sich aus der Kleinen-Tiefebene rund um das Becken von Györ, den bewaldeten Alpenausläufern im Südwesten, den Mittelgebirgen am nördlichen Balaton sowie dem weinreichen Hügelland des Südens zusammen. Im Nordwesten, direkt an der Grenze zu Österreich liegt der Neusiedler See (ungar. Fertö-tó), der einzige Steppensee Mitteleuropas. Seine Ufer werden genau wie die des Velencer Sees (zw. Balaton und Budapest) von weiten Schilfgürteln gesäumt, die zahlreiche seltene Vogelarten beheimaten. Ausflugsmöglichkeiten gibt es in Transdanubien reichlich, darunter viele bezaubernde historischen Städte, wie Fertöd, Pannohalma und Pécs, die mit sakralen und weltlichen Kulturdenkmälern glänzen.
Majestätisch und wunderschön liegt Budapest an den Ufern der Donau. Die Hauptstadt mit ihren 1,7 Millionen Einwohnern ist besonders für ihre mondänen Thermalbäder und Kaffeehäuser bekannt. Doch das ganze Flair Budapests entfaltet sich erst bei Nacht, wenn tausend Lichter die Ufer erhellen und fantastische Ausblicke auf das beleuchtete Parlamentsgebäude oder den Burgberg mit der berühmten Fischerbastei ermöglichen. Ohne Zweifel ist Budapest eine der am schönsten gelegenen Städte der Welt. Hinzu kommt das reichhaltige Kulturangebote, aus Oper, Ballett und Theater, dass die Stadt beidseits der Donau vollends zum Mittelpunkt ihres Landes erhebt.
Folgt man dem Verlauf des Flusses in nördlicher Richtung so erreicht man in Höhe Vác einen der markantesten Punkte der ungarischen Landschaft. Das Donauknie, bezeichnet den Punkt an dem der breite Strom im rechten Winkel nach Süden abknickt und sich seinen Weg in zahlreichen Windungen durch den gebirgigen Duna-Ipoly-Nationalpark sucht. Erwähnenswert sind neben der herrlichen Natur auch die zahlreichen alten Städte der Umgebung. Wanderfreunde fahren von hier aus gen Westen, wo sie im Eger-Tokaj-Bergalnd zahlreiche Routen durch unberührte Natur auf die höchsten Gipfel Ungarns führen.
Östlich der Donau, beginnt eine der bekanntesten Kulturlandschaften des Landes: die Puszta. Europas größte Grassteppe ist flach wie ein Meer, hier scheinen sich Erde und Himmel zu begegnen. Während rund um das fruchtbare Schwemmland von Donau, Theiß und Tiszántúl vornehmlich Getreidefelder und Obst- und Gemüseplantagen das Bild bestimmen findet man die ursprüngliche Puszta mit ihren Ziehbrunnen, Einzelgehöften und Viehherden eigentlich nur noch in den drei Nationalparks Apaj-Puszta ( südl. v. Budapest), Bugac-Puszta (Kiskunfélegyháza) und Hortobágy-Puszta (Debrecen).