Allgemeine Infos zu Jamaika
Jamaika – bekannt als Hochburg des Reggae – gehört zu den Großen Antillen und ist nach Kuba und Hispaniola die drittgrößte Karibische Insel. Für viele Karibik-Kenner gilt Jamaika aufgrund seiner Vielseitigkeit als eine der schönsten Inseln der Region. Auf Jamaika, das mit einer Fläche von rund 11.000 Quadratkilometern etwa so groß ist wie Baden-Württemberg, leben etwa 2,7 Millionen Menschen, die meisten davon in der Hauptstadt Kingston, dem politischen, witschaftlichen und kulturellen Zentrum der Insel.
Die Beliebtheit Jamaikas als Reiseziel resultiert vor allem aus seiner landschaftlichen Vielfalt und der unbekümmerten Freundlichkeit und Lebenslust seiner Bewohner. Der Kontrast, den die Landschaft Jamaikas hervorbringt, ist überaus beeindruckend: von der Ostküste bis weit ins Landesinnere hinein erheben sich Berge, die zum Teil vulkanischen Ursprungs sind, bis auf eine Höhe von über 2.250 Metern. An den Hängen ziehen sich mehr als 150 Flüsse und zahlreiche Wasserfälle entlang und speisen den Regenwald mit Feuchtigkeit. Jamaika besitzt eine riesige Flora – von tropischen Baumarten über blühende Sträucher und Stauden bis hin zu farbenprächtigen Orchideenblüten finden naturbegeisterte Urlauber alles, was das Herz begehrt. Auf Rundfahrten über die Insel beeindruckt das sanfte grüne Hügelland, in dem man immer wieder auf Kaffeeplantagen, ursprüngliche Dörfer und typisch für Jamaika Rumdestillerien trifft.
An den Küsten zwischen Negril und Port Antonio erwarten die Besucher die für viele Karibikinseln so typischen weißen Traumstrände, die flach in das warme und türkisfarbene Wasser abfallen. Jamaika ist daher sowohl für einen reinen Badeurlaub als auch für einen aktiven Urlaub ideal geeignet.Auch sportlich aktive Urlauber kommen auf Jamaika voll auf ihre Kosten, denn neben allen Arten von Wassersport gibt es auf Jamaika z. B. mehrere erstklassige Golfplätze, zahlreiche Reitmöglichkeiten sowie Wander- und Mountainbikewege. Abenteuerlustige und Erlebnishungrige finden Möglichkeiten, Wasserfälle zu erklimmen, Floßfahrten im Dschungel zu unternehmen oder zahlreiche andere Herausforderungen in der einzigartigen Natur.
Wie bei vielen anderen Karibikinseln ist auch die Geschichte Jamaikas stark von Besatzern und Piraten geprägt. Kolumbus entdeckte die Insel auf seiner zweiten Reise über den Atlantik im Jahr 1494. In dieser Zeit war Jamaika von den Tainos besiedelt, einem friedfertigen Stamm aus dem Volk der Arawakindianer, die jedoch während der spanischen Besiedlung fast völlig ausstarben. Die Gründe hierfür lagen vermutlich an durch die Besatzer eingeschleppte Infektionskrankheiten aus Europa (z.B. Grippe), gegen welche die Tainos keine Abwehrkräfte besaßen.
In der Zeit der spanischen Besiedlung wurde auch einer der wirtschaftlichen Eckpfeiler nach Jamaika gebracht: das Zuckerrohr. Dieses, wie auch die ebenfalls von den Spaniern nach Jamaika verschleppten afrikanischen Sklaven, wurden Grundfeste der jamaikanischen Wirtschaft und Gesellschaft. Im Jahr 1655 wurde Jamaika von den Engländern erobert, welche die Insel in eine risige Zuckerrohrplantage verwandelten, was den Grundbesitzern immensen Reichtum bescherrte. In dieser Zeit erlebte Jamaika seine wirtschaftliche Blütezeit (neben Zuckerrohr wurden auch noch Bananen, Kaffee und Tabak angebaut). Auch die Engländer verschleppten während ihrer Besatzung Hunderttausende Sklaven nach Jamaika, vor allem von der afrikanischen Westküste und insbesondere aus Nigeria. Der Reichtum Jamaikas zog im 17. Jahrhundert auch zahlreiche Piraten an. Die Stadt Port Royal, die später von einem Erdbeben zerstört wurde, galt als berüchtigste und reichste Piratenstadt in jener Zeit. Einer der bekanntesten Piraten aus dieser zeit war Henry Morgan, der später jedoch zum Lieutenant Governor der Queen befördert wurde.
Nach verschiedenen Aufständen wurde im Jahr 1834 die Sklaverei abgeschafft. 1884 erhielt Jamaika eine Teilautonomie und am 6. August 1962 erlangte der Inselstaat seine Unabhängigkeit.