Cacaxtla
Rund 20 Kilometer südlich von Tlaxcala, Hauptstadt des gleichnamigen mexikanischen Bundesstaates, befindet sich die Ausgrabungsstätte Cacaxtla. Die alte Stadt gelangte im Jahr 1975 über Nacht zu Weltruhm, als Grabräuber während der Abtragung eines unterirdischen Ganges vorspanische Wandmalereien aufspürten und ihre Entdeckung den Behörden anzeigten.
Das Zentrum der Stadt wird von einer rund 200 Meter langen und 25 Meter hohen Plattform gebildet. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge lag die Glanzzeit Cacaxtlas zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert n. Chr. Die berühmten, äußerst beeindruckenden Fresken wurden im 8. Jahrhundert geschaffen und zeigen vornehmlich Merkmale des Maya-Stils. Der ein wenig abgewandelte Talud-Tablero-Stil mit seinen Steilwänden sowie die umrahmenden Glyphen und Szenerien in den Wandmalereien weisen außerdem auf Einflüsse der letzten Phase von Teotihuacán hin.
Um die wertvollen Fresken vor zu viel Sonneneinstrahlung zu schützen, können sie nur halbtags besichtigt werden. Ein großer Teil der Anlage wurde inzwischen überdacht.
Besucher können einen Rundgang unternehmen, der über den Großen Sockel führt. Hier entdecken sie eine Vielzahl von Bauwerken unterschiedlichen Alters, wie etwa Säulengänge, eindrucksvolle Paläste, Altäre und Patios.