Grutas de Balankanché

Nur etwa fünf Kilometer vom Grabungsfeld der berühmten mexikanischen Maya-Stätte Chichén Itzá entfernt befindet sich die Grotte Balankanché („Thron des Jaguarpriesters“). Da der Eingang zu der eindrucksvollen Tropfsteinhöhle mit großen Bruchsteinen verschlossen war, wurde sie erst im Jahr 1959 zufällig entdeckt.

Die Höhle, die einstmals als unterirdischer Bestattungs- und Kultort genutzt wurde, wurde offenbar jahrhundertelang nicht betreten. Vermutlich ist sie Teil eines weit reichenden Labyrinth-Systems aus Grotten und Gewässern. Große Teile des Irrgartens sind bis heute unerforscht.

Kulturinteressierte Besucher können in den künstlich illuminierten Grotten unzählige Kultgegenstände besichtigen, wie z. B. eine Vielzahl von Tonschüsseln und -schalen, Kopal-Rauchgefäße, Mahlsteine für Mais (Metates) etc. Zahlreiche der einst von den Priestern platzierten Objekte bilden das Angesicht des toltekisch-aztekischen Regengottes Tláloc ab, so dass Wissenschaftler vermuten, dass die Höhle als ausschließlich toltekische Grabanlage diente.

Zentrum der Grotte stellt ein Altarraum dar, welcher mit einem Tropfsteingebilde verziert ist. Ein enger Durchlass gewährt Einblicke in eine etwas tiefer positionierte Stalaktitenkammer, in welcher sich inmitten eines kristallklaren Teiches ein gleichfalls dem Regengott Táloc gewidmeter Altar befindet.

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